Vom Andachtsweg zur Basilika

Vom Andachtsweg zur Basilika – kleine und große Stätten des Glaubens in der Fränkischen Schweiz

Es muss nicht der Jakobsweg sein. Viele Spaziergänge oder Wanderungen in der Fränkischen Schweiz bringen die Menschen an Orte der Einkehr und Meditation. Zahlreiche Wegkreuze, Kapellen und Kirchen sind lebendige Zeugnisse des Glaubens in dieser katholisch geprägten Region – und nicht nur die Bekannten und Großen sind sehenswert.

Wanderung von Kühlenfels nach Türkelstein

Vom dem kleinen Ort Kühlenfels (Ortsteil von Pottenstein) führt eine wunderschöne Lindenallee hinunter in das bekannte Klumpertal. Erste Station ist ein „Gedenkort“ der besonderen Art. Ein kleines Kreuz erinnert an die hier alljährlich unter großer Anteilnahme der jungen Leute im Dorf begrabene „Kerwa“ (Kirchweih).

Mariengrotte in Kühlenfels
Andachtsweg - "Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe"

Mariengrotte und Andachtsweg

Ein Abstecher führt an die Mariengrotte, ein paar Schritte, die sich lohnen. 1948 errichteten hier einige Kriegsteilnehmer aus Dankbarkeit über die glückliche Rückkehr der Mutter Gottes ein Denkmal. Im Marienmonat Mai finden an schönen Abenden Andachten statt – bei Vogelgezwitscher und Blütenduft ein besonderes Erlebnis!
2008 wurde aus einem Teil der Lindenallee ein “Andachtsweg“. Die Ortsvereine setzten damit eine Idee des Geistlichen Willi Hofmann um – ein Kühlenfelser Original, 2002 verstorben, doch bis heute unvergessen. Sieben geschmiedete bzw. getöpferte Tafeln und Stelen bieten Anregung zu Meditation oder stillem Gebet. Der Weg führt weiter hinunter Richtung Klumpertal, biegt jedoch vorher nach links ab. Nach einiger Zeit folgen wir der Markierung „grünes Kreuz“ bergauf, jetzt Richtung Weidenloh. Hier steht direkt an der Straße eine kleine Kapelle. Ein kurzes Beten kann nicht schaden, quert der Weg jetzt doch den 18-Loch-Platz mit den gepflegten Greens des Golfclubs „Pottenstein-Weidenloh“ – vor fliegenden Golfbällen wird ausdrücklich gewarnt…
Zügig weiter also, vorbei am Vereinsheim mit dem schönen Namen „Barbarossa“. Über die stark befahrene Straße geht es hinein in den kleinen Ort Weidenloh. Links das schöne Gebäude der „Töpferei Schacht“, wo einige Stationen des Kühlenfelser Andachtsweges entstanden sind.

Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben - aus dem Johannes- Evangelium
Warnung vor fliegenden Golfbällen auf dem Weg nach Weidenloh
Der Weg führt über den Golfplatz Pottenstein ...
Töpferei Schacht in Weidenloh
Das Auge Gottes
Ziel zahlreicher Wallfahrer - die Basilika in Gößweinstein
Grotte zu Ehren der Heiligen Maria an der Basilika in Gößweinstein

Zur Basilika von Gößweinstein

Der Weg bringt uns weiter aus dem Ort heraus Richtung Sachsendorf. Das „grüne Kreuz“ bleibt zuverlässiger Begleiter. Wald und Lichtungen wechseln sich ab. In Sachsendorf (auch hier gibt es eine Kapelle) führt die Strecke ein Stück auf der Straße, biegt weiter oben nach links ab und bringt den Wanderer rasch nach Gößweinstein: ein schöner Abschnitt über eine Wiese mit beeindruckenden Felsformation auf der rechten Seite. Mit einem kurzen „Schlenker“ gelangen wir zu einer Hinweistafel auf die „Fellnerdoline“. Sie informiert über die Höhlen- und Karstbildung der Fränkischen Schweiz.
Zu den Wahrzeichen von Gößweinstein, einem Hauptort der „Fränkischen Schweiz“, gehört seine beeindruckende Basilika. Sie bildet das Ziel zahlreicher Fußwallfahrten aus der näheren und weiteren Umgebung. Was für ein Gefühl nach vielen Kilometern in Hitze oder Kälte, mit schmerzenden Beinen unter Glockengeläut in diese barocke Pracht einzuziehen!

Schöner Ausklang für Leib und Seele

Die persönliche „Pilgerreise“ soll jedoch noch weitergehen. Zwar gibt es in Gößweinstein alles, was das Pilgerherz begehrt, aber bis zu heutigen Tagesziel liegen weitere circa zwei Kilometer vor uns. Der Weg führt aus dem Ort heraus, vorbei an Feuerwehrhaus und Rettungswache auf einem Wiesenpfad Richtung Etzdorf und Türkelstein. Er bringt uns bergauf zur 1872 errichteten „Nürnberger Kapelle“. Umdrehen während des Anstieges lohnt sich. Es bietet sich ein sehr schöner Panoramablick zurück auf den Wallfahrtsort, wie ihn die aus Süden kommenden Pilger erleben. Noch eine letzte stille Einkehr am Gedenkort für die früher hier stehende „Heilige Dreifaltigkeitssäule“, eine Tafel mit Zeichnung erzählt uns die Geschichte.
Nach Durchqueren des Ortes Etzdorf folgt dann die letzte besinnliche „Einkehr“ der Wanderung. In Türkelstein erwartet der Gasthof Felsentor den hungrigen und vor allem durstigen Wanderer mit seinem schönen Biergarten. Es gibt richtig gute Brotzeiten und kühles dunkles Kellerbier zum Fass … Eine schönere Belohnung und einen besseren Ausklang für einen erholsamen Nachmittag in der Fränkischen Schweiz kann es nicht geben!

Der Biergarten am Gasthof Felsentor
Schildchen am Wegesrand
Eines von vielen "Marterln" (Wegekreuzen ) auf der Strecke

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